Unser Igel

 

 

 

Seine Vorfahren lebten schon vor 65 Millionen Jahren.

Der in Deutschland lebende Braunbrustigel heißt mit wissenschaftlichem Namen Erinaceus europaeus. In der Dämmerung und nachts ist er aktiv. Er frisst Insekten und hält einen Winterschlaf. Igel gehören entwicklungsgeschichtlich zu den ältesten noch existierenden Säugetierarten. Ihre Vorfahren lebten schon vor etwa 65 Millionen Jahren, ihr jetziges Aussehen besitzen die Stacheltiere seit ca. 15 Millionen Jahren.

 

Aussehen

Erwachsene Igel haben eine Körperlänge von 24 bis 28 cm. Ihr Gewicht beträgt zwischen 800 und 1500 Gramm. Männchen sind im Allgemeinen schwerer als Weibchen. Neugeborene wiegen nur 12 bis 25 Gramm. Durch ihr Stachelkleid unterscheiden sich die Igel von allen anderen einheimischen Tieren. Bei Gefahr rollen sich die Igel ein und richten die Stacheln auf. Sinne Nahrung und Artgenossen finden Igel mit ihrem hervorragenden Geruchssinn. Das Gehör ist ebenfalls sehr gut ausgeprägt, es reicht bis weit in den Ultraschallbereich hinein. Auch über ihren Tastsinn können Igel sie sich gut orientieren. Das Sehvermögen ist bei diesem nachtaktiven Tier hingegen nur mäßig. Ein zusätzliches Sinnesorgan ist das Jacobsonsche Organ. Begegnet einem Igel ein ihm unbekannter Geruch oder Stoff, etwa frische Farbe, beriecht und bekaut er diesen bis schaumiger Speichel entsteht. Nach der Prüfung des Materials spuckt er den Speichel unter großen Verrenkungen auf seinen Rücken. Warum er das tut, ist bis heute unbekannt.

 

 

Die Nase ist sein wichtigstes Sinnesorgan, denn Nahrung und Artgenossen finden Igel mit ihrem hervorragenden Geruchtssinn.

Bemerkenswertes Orientierungsvermögen

Igel kennen sich in ihrem Lebensraum ganz hervorragend aus, sie entwickeln eine Art innere Landkarte. Sie beziehen bei ihrer nächtlichen Wanderung auf Nahrungssuche auch künstliche Futterstellen mit ein, merken sich Durchschlüpfe oder Hindernisse und steuern zielsicher ihre Tagesschlafnester an. Auch wenn ein krankes Tier mehrere Wochen nicht „zu Hause“ war oder in Menschenhand überwinterte, findet es sich nach der Auswilderung wieder zurecht.

 

Lautäußerungen

Bei Gefahr fauchen, puffen oder tuckern Igel. Selten hört man ein helles Keckern. Beim Paarungsvorspiel geben sie schnaubende Geräusche von sich. Igelsäuglinge zwitschern wie kleine Vögel, wenn sie nach der Mutter rufen. Die lauten Schmerzens- oder Angstschreie von Igeln erinnern an das Kreischen einer Eisensäge.

 

 

Laufkäfer sind als Nahrung besonders beliebt.

Nahrung

Igel ernähren sich hauptsächlich von Laufkäfern, Regenwürmern sowie von Larven der Nachtschmetterlinge. Außerdem verzehren sie Ohrwürmer, Hundert- und Tausendfüßer, Schnecken, Spinnen, Ameisen, seltener Asseln, gelegentlich auch Aas.

Pflanzenteile werden nur zufällig mit anderer Nahrung aufgenommen. Igel fressen kein Obst und kein Gemüse, denn sie können mit ihrem kurzen Insektenfresser-Magen-Darm-Trakt pflanzliche Kost nicht verdauen.

 

Winterschlaf

In der nahrungsarmen kalten Jahreszeit halten Igel Winterschlaf. Im Spätsommer und Herbst fressen sich die Igel ein Fettpolster an, das als Energiespeicher während des Winterschlafes dient, der bis zu einem halben Jahr dauern kann. Sämtliche Körperfunktionen werden dabei auf ein Minimum herabgesetzt. Während des Winterschlafes verlieren die Igel 20 bis 40 % ihres Körpergewichts.

 

Lebenserwartung

Durch eine hohe Jungensterblichkeit und den vielen menschengemachten Gefahren, liegt die durchschnittliche Lebenserwartung nur bei zwei bis vier Jahren. Igel können aber ein Alter von etwa sieben Jahren erreichen.

Foto: pro Igel e.V.
Foto: pro Igel e.V.

 

 

Warum sich ein Igel einspeichelt, weiß man bis heute nicht.