Gefahren für den Igel

Viele Gefahren, derer wir uns oft gar nicht bewusst sind, bedrohen Gesundheit oder gar Leben der Igel. Zahlreiche Gefahren können leicht erkannt und vermieden oder beseitigt werden, wenn man den eigenen Garten und die Umgebung mit den Augen eines Igels betrachtet.

 

Beim Gebrauch von Gartengerät

Rasenmäher, Tellersensen, Kantenschneider können beim Mähen unter Sträuchern, Hecken und an unübersichtlichen Stellen Igel, die dort gerne ihren Tagschlaf halten, töten oder schwer verletzen. Hohes Gras sollte man nur nach vorheriger Nachschau schneiden. Beim Umsetzen von Komposthaufen etc. mit Mistgabeln muss man vorsichtig zu Werke gehen: Igel könnten dort ihren Unterschlupf haben. Laubsauger saugen nicht nur Laub, sondern auch Kleinlebewesen (Igelnahrung) auf. Wenn sich der Einsatz eines solchen Geräts nicht vermeiden lässt, sollte das Laub mit einer niedrigen Stufe der Blasfunktion unter Büsche und Hecken gepustet werden.

Einzäunungen und Netze

Drahtzäune können Igeln zur Falle werden, da sie beim Durchschlüpfen leicht hängen bleiben. Bringen Sie den Zaun von vornherein so an, dass Kleintiere darunter durchkriechen können, oder bieten Sie an einigen Stelle Durchschlüpfe an. Pflanzen Sie Hecken, wählen Sie für Igel frei durchgängige Tore! Vogelnetze über Beerensträuchern sollten nicht bis zum Boden herunterhängen. Igel und Vögel können sich darin verwickeln. In und um landwirtschaftliche Betriebe herum verfangen sich Igel immer wieder in unachtsam liegengelassenen Strohnetzen und Folienresten oder werden sogar mit letzteren "entsorgt“.

 

 

Ziegelsteine auf der Kellertreppe ermöglichen den Igel wieder herauzusteigen

Absturzgefahr

Oft fallen Igel in steilwandige betonierte Behälter, Gruben, Schächte und Gräben, aus denen sie allein nicht mehr herauskommen. Deshalb legt man ein Brett als Ausstiegshilfe hinein oder schrägt das Ende eines Grabens an. Machen Sie auch Arbeiter im Leitungs- und Straßenbau darauf aufmerksam.

 

Kellerfenster und Lichtschächte sollten mit engmaschigem Gitter gesichert werden. Kellertreppen werden für hinabgestiegene Igel schnell zur Falle. Wenn man auf jede Stufe seitlich einen Ziegelstein legt, um die Stufenhöhe zu verringern, können sie leicht wieder hinaussteigen.

 

Schwimmbecken und Gartenteiche, sollten schräge Ufer haben, oder mit einem Brett als Ausstiegshilfe versehen werden damit Igel nicht jämmerlich ertrinken. Ebenerdige Gullys auf Straßen und Abflussschächte sind tödliche Fallen für Igel und andere Kleintiere, die darin verhungern oder ertrinken. Engere Gitterstäbe oder Ausstiegshilfen bieten den Tieren eine Chance sich zu befreien.

Foto: pro Igel e.V.
Foto: pro Igel e.V.

 

 

Diese steilwandige Grube hat zum Glück eine Ausstiegshilfe!!!

Garten- und Brauchtumsfeuer

Unmittelbar vor dem Verbrennen von Gartenabfällen - soweit dies überhaupt gestattet ist - sollten die Haufen vorsichtig umgesetzt werden. Igel könnten sich darunter versteckt halten. Das gleiche gilt für Brauchtumsfeuer.

Foto: pro Igel e.V.
Foto: pro Igel e.V.

 

 

Viele Igel verenden qualvoll beim Verbrennen von Gartenabfällen!

Jagdlustige Hunde

Jagdlustige Hunde können Igel schwer verletzen oder töten. Auch aus Winterschlafnestern ausgegrabene Igel sterben meist. Hunde sollte man im Freien, besonders abends, unter Aufsicht halten.

 

 

Dieser "tut nix". Aber gerade im Herbst können Jungigel von Hunden schwer verletzt werden

Büchsen, Becher, Müllsäcke

In achtlos weggeworfenen Konservendosen und Gläsern können sich Igel verklemmen. Müllsäcke bindet man zu und stellt sie hoch, damit Igel nicht hineinkriechen und womöglich in der Müllabfuhr landen.

Mäuse- und Rattenfallen, Giftköder

Fallen sollten mindestens 50 cm hoch auf Tische, Mauern oder Bretterstapel oder in Kisten gestellt werden, so dass sie nur von den Nagern, nicht aber von Igeln erreicht werden können. Giftköder bringt man zusätzlich noch in engen Röhren unter.